Dieser hat es daraufhin auf die lüsterne Hälfte eines vollbusigen Zwillingspärchens abgesehen, das nach dem Tod der Eltern unter der Obhut des bigotten Onkels Gustav Weil (Cushing), einem Hexenjäger und selbsternannten Vertreter Gottes, steht. Und der muss sich bald besonders sorgfältig um die "Twins of Evil" – so der wesentlich sinnigere Originaltitel – kümmern.
Aus dieser Plotkonstellation generiert die konfuse und meist ein wenig bruchstückhaft erscheinende Geschichte dann zahlreiche Gothic-Horror-Elemente, die unbekümmert abgegrast und verwurstet werden. Schon die Melange aus den eigentlich gegensätzlichen Motiven Hexenverfolgung und Vampirismus belegt das freimütige Wildern dieser späten Hammer-Produktion in allem, was die Exploitation-Mottenkiste so hergibt: Nuditys wechseln sich mit ungewöhnlich herben Splatter-Einschüben ab, Rollenklischees und Genremoral werden bis zum Exzess reproduziert. Dazu schrillen Harry Robinson Violinen ein traumhaft schönes, süßliches Gemisch, das eher an Western-, denn Horrorfilme erinnert.
Trotz prächtiger Pinewood-Sets und einer selbstredend schaurig-schönen Atmosphäre ist "Draculas Hexenjagd" zu durchsichtig in seinem Konzept, sich mit Schmuddelelementen am zeitgemäß grobschlächtigen Trend des Genres zu orientieren. Was sich damit freilich veritabel gibt, ist im Ergebnis dennoch oft trashig, hölzern und, gemessen an den Hammer-Produktionen der 50er und 60er Jahre, zu billig und effekthascherisch heruntergekurbelt.
50% - (als DVD-Review) erschienen bei: DAS MANIFEST