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Oktober 02, 2010

Zuletzt gesehen: IN THIS OUR LIFE

Meisterhaftes Familienmelodram, das sich, typisch für John Hustons vielseitiges Können, nicht mit klaren Genre- begrifflichkeiten fassen lässt. "In This Our Life" liest sich wie ein feministisches Aufbegehren gegen die gesellschaftlichen Zwänge einer Frau in den kriegsgebeutelten 40er Jahren, gespiegelt in der gleichzeitigen Rassentrennung der USA. Stanley (kein Zufall, dass die Protagonistinnen hier männliche Vornamen tragen) steht im Mittelpunkt der Handlung, sie ist gelangweilt von den einengenden normativen Erwartungen an sie und möchte etwas aus ihrem Leben machen, möchte mit ihrem Rollenverständnis brechen – und das notfalls mit Gewalt. Wen könnte man besser besetzen in so einer Geschichte als Bette Davis. Sie ist grandios. Sie ist göttlich. Und in Kombination mit Olivia de Havilland so garstig wie später nur noch an der Seite ihrer geliebten Erzrivalin Joan. Der Film, von Huston auf den Punkt inszeniert, funktioniert in gewisser Weise als ideelles Prequel zu Robert Aldrichs "Hush Hush, Sweet Charlotte", in dem sich Bette und Olivia in vergleichbaren Rollen über 20 Jahre später noch einmal "duellierten".


80%

September 28, 2010

Zuletzt gesehen: TREASURE OF THE SIERRA MADRE

Nach seiner Zeit als Leutnant im Zweiten Weltkrieg kehrte Tausendsassa John Huston nach Hollywood zurück, um für Jack Warner das Abenteuerepos "The Treasure of the Sierra Madre" nach dem Roman des mysteriösen Autors B. Traven zu inszenieren. Mittlerweile ein fester Kanontitel auf jeder Liste der wichtigsten amerikanischen Filme, ist Hustons Schatzsucherdrama noch immer Unterhaltungskino im besten Sinne, dessen Epigonen und Nachzügler beinahe unzählbar sind. Der Film besticht in erster Linie durch seine zahlreichen Aufnahmen an Originalschauplätzen und wenigen Rückpro's, nicht allzu üblich im Studiokino der 40er Jahre, durch die makellose Regie und Max Steiners berühmten Score, aber im Besonderen durch Humphrey Bogarts mutige und grandiose Darstellung eines nahezu ungreifbaren Charakters zwischen Genie und Wahnsinn. Er macht Fred C. Dobbs zu einer der großen originären Figuren der Filmgeschichte, die – unter anderem – zuletzt P.T. Andersons "There Will Be Blood" zu einer Quasi-Variation des Stoffes um Macht und Gier inspirierte.


80%