Das Filmfestival von Venedig ist zu Ende gegangen - mit überraschenden Preisen. Trotz ernüchternder Kritiken nahe Verrissen (Anke Westphal in der Berliner Zeitung: "elegante Kälte - Enttäuschung") wurde Ang Lees neuer Film "Lust, Caution" wie schon zuvor "Brokeback Mountain" als bester Film mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet. Der Regisseur wird ihn trotz Proteste seitens des Verleihs mit einem NC-17-Rating in die Kinos bringen und widmete den Preis dem verstorbenen Ingmar Bergman. Brian De Palma soll mit "Redacted" für die beste Regie unter den Festivalfilmen verantwortlich sein - das wird sich zeigen, wann steht aber noch nicht fest.
Einen Ehrenlöwen für das bisherige Gesamtwerk bekam Tim Burton überreicht, der "eine verführerische, exzentrische Form des Kinos" liefere und "eines der wenigen Genies in der Fabrik der Bilder, Emotionen und visuellen Impulse" sei. Gezeigt wurden deshalb auch sieben Minuten aus Burtons neuem Musical "Sweeney Todd", die gigantisches Lob ernteten. Weiterhin wurden auch Brad Pitt, Cate Blanchett, Todd Haynes, Nikita Mikhalkvo und Bernardo Bertolucci ausgezeichnet.