1:25 Uhr – „Liebe 1962“ (RBB)
Ein szenisch brillanter, vieldeutiger und poetisch wirkender Charakterfilm voller Tiefe in seinen Figuren. Weitgehend kühl und objektgebunden, erweist sich Antonioni als Meister der Bildkomposition, beansprucht den Zuschauer jedoch nachhaltig. Kein Kino, dem ich mich bedingungslos hingeben kann.
1:30 Uhr – „Fear – Wenn Liebe Angst macht“ (VOX)
Vor Mark Wahlberg kann man tatsächlich Angst bekommen – auch wenn der Film als glatt gebügelte Thrillerkost für jedermann ziemlich fad bleibt.
Sonntag, 16.09.
20:15 Uhr - “Ocean’s Eleven“ (RTL)
Launiger als das Original, gut aufgelegt und schwungvoll inszeniert, aber Soderbergh lässt als Regisseur über elenlange Fachsimpeleien meist das Herzblut vermissen.
20:40 Uhr – „French Connection 2“ (Arte)
Die Action mitsamt ihren Verfolgungsjagden hat dem ansonsten qualitativ recht überschaubaren Film einen Platz in der Filmgeschichte gesichert.
Eine urkomische Abfolge verschiedenster Filmklischees und Zitate, elegischer im Ton und deutlich stringenter als seine erste Hälfte. Tarantinos bislang beste Leistung.
Montag, 17.09.
22:15 Uhr – „Switchback“ (ZDF)
Kleiner feiner Thriller vor hübschen Kulissen und mit gelungenem Finale.
22:50 Uhr – „Mississippi Burning“ (MDR)
Alan Parkers eindringliche, deutlich Stellung beziehende und dennoch ungemütliche Auseinandersetzung mit dem Südstaatenrassismus. Willem Dafoe ist eine Offenbarung.
Dienstag, 18.09.
22:15 Uhr – „Teufelskreis Alpha“ (Das Vierte)
Nett und mit üppigem Schluss, aber auch recht vorhersehbar und oberflächlich. „Scanners“ bleibt bei mir die erste Wahl.
23:00 – „The Door in the Floor“ (RBB)
Meisterhafte, emotional sehr intelligente John Irving-Adaption mit sagenhaft guten Schauspielern – einer der vielen vorenthaltenen Oscars für Jeff Bridges.
Mittwoch, 19.09.
20:15 Uhr – „Eiskalte Engel“ (K1)
„Gefährliche Liebschaften“ auf dem Schulhof: Überraschend gute, wunderbar gemeine und spannende Neuadaption des Stoffes. Leider gekürzt.
22:20 Uhr – „Der Hexenclub“ (K1)
Teenienöten zu magischem Hokus Pokus chiffriert: Im Umgang mit ihren Kräften ergeht es ihnen hier jedoch glaubhafter als in ähnlichen Produktionen wie „Charmed“.
Donnerstag, 20.09.
22:10 Uhr – „Rambo“ (VOX)
Schon der erste Film der Serie ist weitaus weniger kritisch mit seinem Sujet, als gemeinhin behauptet wird. Zwar werden die Mechanismen hinterfragt – der Krieg als solcher jedoch untersteht einer grundsätzlichen Lobpreisung. Die Mittel sind fragwürdig, die Sache an sich aber in Ordnung.
22:25 Uhr – „Naked Lunch“ (3SAT)
Wenig zugänglich, aber umso kreativer vermischt Cronenberg hier Fiktion mit Realität – als intellektuelles Gedankenspiel um Identität und Sexualität. Ein großartiger, komplexer Film.
Freitag, 21.09.
20:15 Uhr – „The Beach“ (RTL2)
Der Film hat seine Macken, aber die soziologische Utopie darin auch unbestritten ihre Reize. Leonardo DiCaprio ist exzellent. Läuft gekürzt.