Basierend auf dem Bühnenerfolgsmusical wird in "Mamma Mia!" mithilfe zahlreicher bekannter ABBA-Songs die Geschichte der 20jährigen Sophie (Amanda Seyfried) erzählt, die mit ihrer Mutter Donna (die aufgebrachte Streep) seit den 70er-Jahren auf einer kleinen griechischen Insel lebt, wo sie gemeinsam eine Taverne betreiben. Anlässlich ihrer Hochzeit hat Sophie den dringlichen Wunsch, endlich auch ihren unbekannten Vater kennen zu lernen. Im Tagebuch ihrer Mutter erfährt sie jedoch, dass dafür gleich drei potentielle Männer in Frage kommen, was sie dazu verleitet, jene alten Freunde ihrer Mutter heimlich zur Feier zu laden – diese hatten zwar alle einmal eine Beziehung mit Donna, seitdem aber keinen Kontakt mehr zu ihr. Als Sam (Pierce Brosnan), Harry (Colin Firth) und Bill (Stellan Skarsgård) schließlich auf der Insel eintreffen, drohen die ohnehin schon turbulenten Hochzeitsvorbereitungen endgültig zum Desaster zu verkommen.
Ebenso absurd wie dieses Geschichtchen ist eigentlich alles in "Mamma Mia!". Der willkürliche Handlungsort garantiert schöne Settings, die nichtigen Probleme der Figuren sichern jenen dynamisch aufgebrachten Tonfall, den die ABBA-Songs auch dringend benötigen, und überhaupt ist all die Bonbon-Konstruktion vor allem dazu dienlich, dem Film ein ansprechend poliertes Parkett für seine Songs bieten zu können. Ganz so eben, wie ein Jukebox-Musical zu sein hat.
Und die Rechnung geht problemlos auf. Phyllida Lloyds Bühnenadaption ist ein großer Spaß, ein bemerkenswert heiteres, buntes und schrilles Vergnügen, das ungehemmt in flauschigen Bilderreigen schwelgt. Da jagt ein ABBA-Hit den nächsten, folgt eine Urlaubskulisse auf die andere – und all der Charme, all die positive Energie dieses Films wirken tatsächlich schwer ansteckend. So ungewohnt es erscheinen mag, Pierce Brosnan oder Colin Firth fröhlich vor sich her singend im Close-Up zu bestaunen, so mutig ist dieses Stelldichein der Hollywoodkollegen auch, die hier mit ekstatischer Spielfreude gegen ihr Image antanzen. Womöglich ist "Mamma Mia!" dabei mit seiner ausgiebigen Ausstattungswut, seinem erschöpfenden Gute-Laune-Tenor und ebenso grotesker wie amüsanter Bilder singender Matrosen und steppender Strandboys die teuerste Verfilmung gebündelter Homo-Fantasien, die es jemals ins Haupt- programm der Multiplexkinos schaffen wird – schon deshalb also ist das irgendwie ein Pflichtfilm.