Februar 02, 2019
Zuletzt gesehen: HOLLYWOOD STORY (1951)
In Hollywood spielende Kriminalgeschichten gehören zu meinen liebsten Cinefetischen, von Sunset Boulevard bis Scream 3 würde ich so ziemlich jeden mit der US-amerikanischen Filmproduktion verknüpften Totschlagsplot anderen Murder Mysteries vorziehen. Zum einen, weil sich da ein Mythos hinter dem Mythos versteckt, die Traumfabrik als Schlangengrube, in der buchstäblich über Leichen gegangen wird, ein Hollywood Babylon im Kenneth Angerschen und somit überhöhten Sinne, aber auch das Ökonomische und Vertrackte deutlich wird, ein Studiosystem nämlich, öffentlichkeitswirksam und doch gänzlich abgezirkelt, dessen Produktivität selbst noch Verbrechen zu kaschieren im Stande gewesen wäre. Doppelter Budenzauber quasi, von dem ein Film wie Hollywood Story profitiert, obwohl er sich, denn gedreht hat ihn der unermüdlich fürs Kino begeisterte William Castle, nicht die Schlangengrube selbst vornimmt (das hat er Billy Wilder und später Robert Altman überlassen), sondern den Mord eines Stummfilmregisseurs sogar über Mittel der Filmproduktion zur Aufklärung bringt, inklusive finaler Täterhatz durch Requisiten. Gimmick-Maestro Castle, das vergessen heute viele, war ein effizienter Studiohandwerker. Und seine markante Zweckmäßigkeit steckt hier bereits im anfänglichen Voice-Over: "A deserted motion picture studio, a shot, and a corpse – the year: 1929".