Waterworld begleitet mich seit seiner Veröffentlichung, ich habe den Film im Kino gesehen, auf Video, DVD und jetzt als stimmig abgetastete Blu-ray von Arrow (im sogenannten Ulysses Cut), und zwar jedes Mal mit der Hoffnung, es ihm gegenüber vom nie erlischen wollenden Interesse zu wirklicher Begeisterung bringen zu können. Dass das nicht gelingt (und ich es trotzdem immer wieder versuche), hat mit den Stärken ebenso wie den Schwächen zu tun, nämlich der einerseits ziemlich grandiosen ersten Stunde, die fast ein Film für sich ist, vom Universal-Logo, das in die endlos blaue Welt überleitet, bis zur Erstürmung des Atolls – inklusive Happy End gewissermaßen, wenn der (ich vermute von Kevin Costner selbst) respektabel arschig angelegte Antiheld mit Frau und Kind davon segelt (ein Schluss, der nicht im Interesse des Films wäre, endet er doch tatsächlich mit einer Verbannung) –, und der andererseits gar nicht so grandiosen letzten Stunde, die noch einmal Spektakel möchte, den Aufwand und Übermut des Anfangs jedoch scheut (über den Mittelteil bin ich mir unsicher, er lässt sich schön treiben, wirkt aber zugleich völlig planlos).
Der Film ist leider recht unstimmig in seinem Weltentwurf, und er wirkt hinten raus seltsam gehalten, als habe er Angst, über die Stränge zu schlagen oder die in der Geschichte und dem Setting angelegten George-Miller-Verrücktheiten herauszulassen. Schaut man Waterworld, der einst Schlagzeilen als bis dato teuerste Hollywoodproduktion machte, aber im Kontext eines aktuellen Blockbusterkinos, das keine physikalischen und längst auch keine interessanten ästhetischen Bezugspunkte mehr setzt (Marvel lässt ja nicht mal mehr Menschen miteinander interagieren), kann man durchaus wehmütig werden.