Februar 17, 2014
Berlinale 2014: SINGING LOVEBIRDS [aka. OSHIDORI UTAGASSEN aka. DIE LIEDERSCHLACHT DER MANDARINENTEN] (1939)
Kurz vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges gedrehtes, von der ersten bis zur letzten Minute frohgemut beschwingtes Musical, in dem alle Figuren jedes noch so akute Problem mit freudestrahlender Leichtigkeit hinfort singen. Im Mittelpunkt der Liebeskomödie steht dabei die Samuraitochter Oharu, die ihr Leben ganz den Regenschirmen gewidmet hat! "Manche machen sie, andere tragen sie", heißt es da wohlweislich, und weil selbst die Singing Lovebirds dieses Films das so schön gesagt finden, genügen bereits kleinste Anlässe ("Nice line for a song, isn't it?"), um wieder hocherfreut die Stimmen erklingen zu lassen. Masahiro Makino, Regisseur von über 260 Filmen, feiert das Musical hier in einer sich ständig selbst motivierenden Form: trällernd emotional, immer versucht, Worte in rhythmische Wallung zu bringen. Frauen leiden da an der Krankheit der Liebe, Mädchen werden als Meisterwerke besungen, und sogar (blaue) Punkte auf einem Regenschirm haben große Bedeutung – wer ihn dann nämlich trägt, der sei eine untreue Seele! Auch wenn die angeblichen Parallelen zu Busby Berkeley am Film keinesfalls nachzuweisen sind, ist das alles vergnügliches Singsang-Kino, dessen entrückt choreographiertes Finale große Heiterkeit garantiert. Und die Frage, ob es statt kämpfende nicht eigentlich doch viel mehr singende und tanzende Samurai geben sollte, gilt es auch endlich einmal ernsthaft zu diskutieren.