Eine Art Bewährungsprobe der jungen Frisörs-Produzenten-Karriere von Jon Peters, der für seinen zweiten Hollywood-Ride nach dem irrsinnigen Erfolg von "A Star Is Born" noch einmal Girlfriend Babsy Streisand den Titelsong schmettern ließ, wenn es auch mit der Hauptrolle nicht klappen wollte. Stattdessen nahte bekanntlich für Faye Dunaway der berüchtigte Anfang vom Ende, während "Eyes of Laura Mars" nach Michael Millers Rausschmiss von Peters' Erfüllungsgehilfe Irvin Kershner entsprechend reibungslos runtergedreht werden sollte. Durchgehend auf appealing gebürstet und geradezu umwerfend beim Blick auf die Liste aller Beteiligten (Produktion: Laura Ziskin, Drehbuch: John Carpenter, Setdesign: Gene Callahan, Schnitt: Michael Kahn, ja, sogar die Film-in-Film-Photos stammen von Helmut Newton), blicken die "Eyes of Laura Mars" vor allem in den Abgrund des New Yorker Modesündenpfuhls Ende der 70er Jahre. Der Film höhlt einem die Augäpfel aus, so Seventies ist er, und in Kombination mit einer skurrilen American-Giallo-Ästhetik garantiert sein funky Let's-all-chant-Stil allein auf Produktionsebene Köstlichkeiten am laufenden Band. Inhaltlich as banal as it gets, tonal weitgehend widersprüchlich und im ständigen Wechsel der atmosphärischen Ausrichtung ein typisches Produkt Petersscher Interventionen, ist der Film als Chic-Zeitdokument heute von unschätzbarem musealen Wert. Und Dunaway spielte sich Kraft changierenden Power-Actings schon mal für "Mommie Dearest" warm.
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