Zwei junge Männer unternehmen einen Ausflug aufs Land. Ohne Verpflegung dringen sie immer tiefer in die Wälder Brandenburgs ein, um an die Grenzen ihrer Beziehung und Identität zu stoßen.
Jan Krüger, einer der wenigen erfolgreichen queeren Filme- macher Deutschlands, wollte einen intuitiven Film über Ich-Entfremdung und schwule Liebe inszenieren, mit einem nur groben szenischen Konzept chronologisch gedreht. Zunächst erinnert das stille Nebenherlaufen der beiden Figuren, verbunden mit gewollt poetischen Bildern von Sinnsuche und Ziellosigkeit, an Gus Van Sants "Gerry". Recht zügig schummeln sich in den Experimentalcharakter des Films aber klare dramaturgische Linien ein, ehe er sich in der zweiten Hälfte nur noch mit Erzählen aufhält. Die dabei zur Durchsicht freigegebene Geschichte jedoch ist uninspiriert, unfreiwillig komisch und irgendwann nur noch schrecklich uninteressant. Es hätte dem Film besser getan, noch reduzierter, weniger narrativ und mit einem ausgeklügelten Tondesign die Reise zweier rätselhafter Jungs zu begleiten, statt sich irgendwann in halbgaren Plotkonstrukten und pseudomystischen Chiffren zu verlieren.
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