22:00 Uhr – Octopussy (MDR)
Unerklärlich eigentlich, wie jener selbe Regisseur, der Bond zuvor als seriösen Teamworker und Witwer porträtierte, aus der Kultfigur nun einen sprichwörtlichen Clown stricken kann – der sicherlich schlechteste Film der Serie unterläuft selbst "Moonraker" in Punkto Gags und Dialoge, nebst wirrer Geschichte, schlechten Schauspielern und schwacher Action. Der unausgegorene Ringelpietz um die vermeintliche Intrigantin und Titelheldin fällt dabei noch weitaus weniger ins Gewicht als die dreisten Indiana Jones-Bemühungen: Von Geklautem geklaut – das hätte das Original Bond eigentlich nicht nötig.
22:50 Uhr – Saw (Pro7)
Großzügig konstruierter, mäßig gespielter und recht überschätzter Fließbandhorror, der durch seine Sequels in Mitleidenschaft gezogen wird.
1:05 Uhr – Wut (Arte)
Authentisch und bemüht, aber das Ende ist derart überfrachtet und unglaubwürdig, dass der Film insgesamt nicht über Mittelmaß hinauswächst.
1:20 Uhr – Buffy, der Vampirkiller (VOX)
Die süße Kristy Swanson in einem bescheiden inszenierten, aber liebenswertem High School-Film über Vampire, Außen- seiter und Abschlussbälle.
Sonntag, 10.02.
11:40 Uhr – Die Vergessenen (3SAT)
Aus Bunuels Mexikophase. Kenne ich leider noch nicht, ist aber ein typischer Termin zum Verpassen.
20:15 Uhr – Van Helsing (RTL)
Hugh Jackman ist sympathisch in der Hauptrolle, doch der maßlose Einsatz von visuellen, mitunter sehr schlechten Effekten zerstört jegliches Vergnügen an dem überladenen Kasperltheater. Leider verschenkt.
20:15 Uhr – Be Cool (Pro7)
Erreicht weder die gewitzte Schlagfertigkeit, noch den Biss des ersten Teils, darf aber den bestens aufgelegten The Rock als schwulen Bodyguard zu seinen Stärken zählen.
23:15 Uhr – Wer hat Angst vor Virginia Wolf? (BR)
Mike Nichols’ erster und immer noch bester Film. Klassiker.
Montag, 11.02.
Ohne Zweifel ein wüstes Trashwerk, das mit witzigen Dialogen und einem Schwindel erregenden Finale aber durchaus noch Spaß macht.
Dienstag, 12.02.
22:40 Uhr – Viridiana (3SAT)
Arme Bettler spielen das Abendmahl nach – Bunuels ebenso gewagte wie tiefsinnige Reflexion über Gesellschaft und Kirche. Ganz groß.
Mittwoch, 13.02.
22:15 Uhr – Leben und Sterben Lassen (HR)
Ungeheuer schwungvoll in Szene gesetztes Moore-Debüt. Der rassistische Unterton des Films ist sicherlich nicht von der Hand zu weisen, doch die brillante Musik und das großartige Titelthema (Paul McCartney), die Krokodilszene und bezaubernde Jane Seymour – all das ist zu gut, um es verdammen zu können. Abgesehen von der aufblasbaren Yaphet Kotto-Puppe.
Freitag, 15.02.
22:40 Uhr – Mulholland Drive (3SAT)
Simpler als sie es vortäuscht, aber nicht minder clever – David Lynchs mysteriöse Hollywood-Odyssee.
0:10 Uhr – eXistenZ (Pro7)
Absolut brillante, überaus humorvolleCyber-Groteske von David Cronenberg, die all das ist, was "Matrix" gern wäre.