Oktober 14, 2010

Zuletzt gesehen: THE LOVED ONES

Uninteressante und eklige Variation des jüngeren Folterkinos, die herkömmliche Torture-Elemente mit den melancholischen Befindlichkeiten des Teenagerfilms vermengt. Zunächst nicht ohne Reiz kombiniert "The Loved Ones" beinharten sadistischen Horror in "Texas Chainsaw Massacre"-Manier mit spielerischen Komikeinlagen, findet aber zu keiner Zeit einen homogenen Ton für seine Prom-Night-Geschichte in einer australischen Provinz. Regiedebütant Sean Byrne kämpft unentwegt mit formalen Unsicherheiten und massiven Timing-Problemen, was sich am Deutlichsten in der verkrampften Vereinbarung von Haupt- und Nebenhandlung niederschlägt, die keine relevante Einheit ergeben wollen und schnell auf die Inhaltslosigkeit des Films verweisen. Durch seine betonte Positionierung eines jugendlichen weiblichen Maniacs erinnert "The Loved Ones" unweigerlich an Genrevorbilder wie "Carrie" und "Happy Birthday to me", die übermäßige Ironie im Umgang mit Gender-Verdrehungen rückt ihn hingegen eher in die Nähe der unbekümmerten Genredekonstruktion "All the Boys Love Mandy Lane", jedoch ohne besondere Cleverness und vor allem ohne Konsequenz.


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