"Omg Omg OMG", twitterte Schauspiellegende Mia Farrow während der US-Erstausstrahlung von "Sharknado" auf dem Syfy Channel. Ja, oh mein Gott! Der Hype um den Horrorkatastrophenfilm und seinem, klar, Tornado aus Haien entbrannte in den sozialen Netzwerken wie ein Lauffeuer. Sogar altehrwürdige deutsche Qualitätsmedien berichteten über die Scharen von Tweets, die dem Mockbuster-Vergnügen von The Asylum am Premierenabend zum Toptrend verhalfen. [...]
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Juli 22, 2013
August 20, 2010
Zuletzt gesehen: SNAKE EYES (1998)
Am Anfang lässt Brian De Palma erst einmal minutenlang lang die Kamera kreisen, was sicher kompliziert gedreht und hübsch anzusehen, aber irgendwie auch nicht enden wollend und redundant und ein bisschen hysterisch ist. Eine Viertelstunde und den ersten ersehnten sichtbaren Schnitt später entfacht der Film dann einen Overacting-Zirkus ohnegleichen – Schauspielführung ist de Palmas Sache nicht. Interessant zumindest, wie sich der Thriller um ein Attentat in einer Boxarena filmisch nach und nach konstituiert: In "Rashômon"-Manier mit Rückblenden und verschiedenen Blickrichtungen, die beispielsweise in ein und derselben Einstellung von der subjektiven Perspektive einer Figur zu der subjektiven Perspektive der auktorialen Kamera wechseln, die damit zum eigentlichen Hauptdarsteller des Films wird. Entsprechend technisch ist "Snake Eyes" mit seinen vielen Plansequenzen kalkuliert und entsprechend leb- und leidenschaftslos erscheint seine Geschichte, die durch ein unschönes (dem Regisseur wohl aufgezwungenes) Ende auch noch völlig entwürdigt wird.
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Dezember 22, 2006
Retro: HOME ALONE (1990)

Die Ausgangsidee bleibt dann auch die einzige wirkliche Idee, auf ihr stützt das stimmige Drehbuch, um zahlreiche Variationen des Themas aufsagen und zelebrieren zu können, sowie verschiedene Nebenplots, die sich um den daheim gebliebenen Knirps bilden, zu verknüpfen und bis zuletzt geschickt ausformulieren zu können. Überhaupt ist "Home Alone" wenig strapaziös für seine kleinen und großen Zuschauer, weil abgerundet und geschlossen erzählt, vor allem aber simplifiziert in seiner Dramaturgie, bei der Aktion auf Gegenaktion und Ursache auf Wirkung folgen. Die beim Zuschauer aufgebauten Erwartungen – Kevin wünscht sich lautstark, am nächsten Morgen ohne Familie aufzuwachen, der erste Auftritt des als Polizist verkleideten Banditen etc. – werden fortlaufend bestätigt und durchaus erfüllt, ebenso wie auch die deutliche Bildsprache stets eindeutig bleibt.
Seinen Charakter als Familienfilm erhält der hierzulande noch vorgreifender betitelte "Kevin – Allein zu Haus" einerseits durch die kindgerechte Darbietung von Streichen und Scherzen, die nie die Grenzen des wirklich Bösen tangieren (Kinder scheuen bekanntlich das Zähneputzen, während Kevin sich gar auf den Weg macht, um sich eine Zahnbürste zu besorgen), aber erstaunlich originell, zuweilen auch wirklich komisch daherkommen und die Sympathien zur Hauptfigur unterstreichen. Darüber hinaus thematisiert er (ungleich oberflächlicher) die Sicht der Erwachsenen und anderen Familienmitglieder, die der unbeschwerten Darstellung einer „sturmfreien Bude“ daheim mit einigen ernsthaften Momenten und sorgenvollen Gestiken gegenübersteht. Aufgelöst wird die (an und für sich ja sehr ernste) Thematik über den offensichtlichen Nenner, dass es ohne die Familie doch nur halb so schön sei. Der süßliche Touch behindert trotz seiner eigentlichen Penetranz nicht die frechen und dynamischen Comedy-Elemente des Films, deren halsbrecherische Slapstickeinlagen im Finale zu den Highlights zählen, obwohl das ursprüngliche Script weitaus weniger weihnachtliche Moral vorsah.
Die größte Stärke von "Home Alone" ist jedoch genau diese Vereinbarung, die ihn zum Film für jung und alt werden lässt. Die Figuren sind ihrer inhaltlichen Notwendigkeit entsprechend sorgfältig ausgearbeitet, wobei neben Kevin als kindlicher Charakter dessen Film-Mutter, gespielt von der sträflich unterschätzten Catherine O’Hara, gleichwertig erscheint und somit genau jenes Prinzip institutionalisiert, nach dem sich alle Zuschauergruppen angesprochen fühlen. Dass die Schärfe des ganzen an Wirkung verlieren könne, wenn die christlich-familiäre Botschaft über zwei Ecken daher schreitet, erscheint wegen der Unbeschwertheit des Films nicht zwingend. Denn der Kitsch, den die warmherzigen Aufnahmen von festlichem Kaminschmuck und flockigem Schnee aufweisen, und der sich von der sehr dominanten Musik aus der Feder John Williams’ über den Drang zu allgemeinen Liebesbekundungen gegen Ende erstreckt, hallt bedeutend weniger nach als die perfiden Gags und witzigen Dialoge, die durch das rotzfreche Spiel Macaulay Culkins und der sichtlichen Lust an der Freude der beiden Gegenspieler Joe Pesci und Daniel Stern bestärkt werden.
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