"Ah, schon wieder ganz der Kunst gewidmet!". Ein – das waren keine falschen Versprechungen der Wiederentdecker – alle Körperzellen zersetzender Heimatfilm-Nachtritt und zugleich wohl dessen endgültiger Exitus. Baden zum Nulltarif, ein Streichelpferd aus Plastik und lüsterne Stallunerotik in einem bar jeder Vernunft auf Hirntod inszenierten Dilettantismus-Stadl. Dialoge und Schauspiel ausnahmslos jenseitig, porentief-pornös in Habitus und Gestaltung, Wertungskriterien versagen. "Für die Kunst ist keine Stunde am Tag überflüssig", vielleicht auch tatsächlich nicht einmal für die grenzdebile, bis ins Mark durchmiefte Altherrenromantik von Jürgen Enz. Man kann, selbst im Angesicht eines pervers freudigen Entsetzens über so viel konservierte filmische Phrenesie, nur froh sein, dass diese Zeit vorbei ist. In der Welt. Und aber auch im Kino.
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