"Star Wars"-Schöpfer und Produzent George Lucas werkelte nach dem überraschend erfolgreichen Ewok-Spin Off auch an der Fortsetzung fleißig mit. Gerüchten zufolge hat er an die Geschichte beim zweiten Film vor allem deshalb mehr Hand angelegt, da er etwas Adäquates für seine damals noch kleine Tochter produzieren wollte. Demnach geht es auf Lucas’ Konto, dass jene Familie, die es zuvor noch aus den Klauen des riesigen Gorax zu befreien galt, schon in den ersten Minuten von "Ewoks: The Battle for Endor" abgemurkst wird. Lediglich Cindel, das niedliche Mädchen aus dem ersten Teil, überlebt einen Anschlag der Marauder auf das betuliche Ewok-Dorf. Die Figur rückt damit in den Mittelpunkt der Handlung, darf fortan den Eltern und ihrem Bruder nachtrauern und gemeinsam mit Wicket, dem gutmütigen Greis Noa Briqualon und dessen hyperagilem Getier Teek die Pläne des teuflischen Terak durchkreuzen, der mithilfe der ‚Macht’ die Herrschaft über Endor erlangen will.
Gegenüber dem ersten Film ist der von Jim und Ken Wheat inszenierte "The Battle for Endor" eine deutliche Steigerung. Schon der Beginn macht einen handwerklich wesentlich routinierteren Eindruck, die Gefechte zwischen Ewoks und Maraudern sind hübsch und dynamisch in Szene gesetzt. Mit einigen Lasergefechten und Raumschiffen in bekanntem Design gelingt es dem Film kurzzeitig auch besser, ein gewisses "Star Wars"-Gefühl zu evozieren. Aubree Miller hat zwar wie schon im Vorgänger so einige Probleme damit, einen ganzen Spielfilm zu schultern, dafür sind die schauspielerischen Leistungen des Casts insgesamt dennoch ungleich überzeugender als in "The Caravan of Courage". Die Entscheidung, Cindel Towani zum Dramaturgie bestimmenden Charakter umzumodeln, funktioniert weitgehend, auch wenn die rasche Entledigung ihrer Familie die Ereignisse des ersten Teils rückwirkend ein wenig aufhebt. Die Figur findet in der Buchtrilogie um "Die Schwarze Flotte" später noch einmal Erwähnung und wurde so auch immerhin zu einer Konstante innerhalb des "Star Wars"-Universums.
Die merklich gesteigerten Produktionskosten äußern sich in besseren, wenn auch lange nicht umwerfenden Stop Motion-Animationen, ökonomischen Settings und gelungenen Masken. Der Film ist mit erstaunlich hohem Tempo inszeniert, ohne dass die simple Geschichte der Spannung Abbruch tun würde. Ein Grund dafür ist die Einführung vielfältiger Figuren, darunter dem quirligen Teek, selbst nur eine Variation der Ewoks, und der Dathomir-Hexe Charal. Anders als die offiziellen Kinofilme der "Star Wars"-Reihe scheint es bei den Ewoks weniger um die Macht und ihre dunklen Facetten zu gehen, als um hinlängliche Zauberkräfte und mystischen Nonsens. Hier versammeln sich Hexen und Zauberer in verwunschenen Wäldern und klassischen Ritterburgen – zugegeben erinnert "The Battle for Endor" meist eher an "The Lord of the Rings" als an "Star Wars" (immerhin wird hier gar einem magischen Ring Bedeutung zuteil). Wirklich plausibel erscheint die Welt, in der beide TV-Filme angesiedelt sind, gegenüber Episode VI ohnehin nicht: Zwar verstehen sich die Ewok-Abenteuer augenscheinlich als souveräne und einer inneren Logik folgende Ableger, betonen gleichzeitig jedoch immer auch die Verwandtschaft mit "Star Wars". Die Unausgegorenheit des gesamten Projekts kann deshalb auch das Sequel nicht überdecken, wenngleich es als solide Familienunterhaltung ganz gut gefallen mag.