In "Finding Neverland" ging es um die Magie des Alltags, darum, Fantasie als Rettungsanker aus der Tristesse zu begreifen. "Lemony Snicket's A Series of Unfortunate Events" dagegen spielte in einer gänzlich artifiziellen Welt, die in ihrer Konsistenz durch den Schrecken des realen Alltäglichen (Tod der Eltern) bedroht schien. In beiden Filmen spielte Dustin Hoffman eine Nebenrolle – und an beide erinnert "Mr. Magorium's Wonder Emporium", der von einem welken Wunderladenbesitzer als Lebensmagier erzählt. Hoffman spielt diese Rolle mit übereifriger Unbeschwertheit nahe am Rande des Over-Acting-Wahnsinns, während Natalie Portman eine entzückend androgyne Gehilfin abgibt. Das alles ist süßlich bis Anschlag, unerträglich einfallslos und rundherum von Tim Burtons "Charlie and the Chocolate Factory" abgekupfert. Das brave und gänzlich nichts sagende Märchen lehrt: Unser aller Zeit ist zwar endlich, doch mit ein wenig Fantasie leben wir auf ewig in den Herzen unserer Geliebten weiter. Ein Spielzeugladen als lebensbejahendes Zaubersymbol also – na dann frohe Weihnacht mit Walden Media.
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