Ein wenig in Vergessenheit geratenes, aber Mitte der 70er recht erfolgreiches Indie-Road-Movie, das heute fälsch- licherweise unter der neuerdings attraktiven Umschreibung Grindhouse firmiert. Weitere Begriffe, die man mit dem Film in Verbindung bringen könnte, wären Drive-In-Cinema oder Redneck Nightmare, ich persönlich bezeichne die gelegentlich etwas schmuddeligen und besonders amerikanischen Vertreter dieser Art gern als "Highwayploitation" – eine grobe Formkategorie quasi, nur echt mit rostigen Schrottkarren, zurückgebliebenen Psychopathen und durchs Bild wehenden Tumbleweeds. Obwohl "Macon County Line" einige Merkmale dieser Filme trägt und auf DVD in Richtung "The Hitcher" vermarktet wird, erweist er sich eher als Selbstjustizdrama und Gesellschaftsporträt, das sogar einen wahren Fall nachstellt. Ein etwas kürzerer Vorlauf bis zum eigentlichen und erst im letzten Drittel konkret verhandelten Kern der Geschichte um Eskalation und US-Traumata und einige weniger nebulöse Verweise auf den politischen Zeitgeist der 50er Jahre (durch die 70’s-Brille) hätten dem Film eine noch größere Schlagkraft verliehen, doch trotz seines etwas ungenutzten Potenzials und der alles andere als konzentrierten Inszenierung ist "Macon County Line" sehenswertes Kino aus der Hochphase New Hollywoods.
60%
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