20:15 Uhr – Der mit dem Wolf tanzt (K1)
Aufgeblähtes Epos, bei dem die Indianer letztlich zur Staffage verkommen.
22:25 Uhr – Virus (RTL)
Super-Trash mit ganz vielen auweia-Momenten.
22:55 Uhr – Leben und Sterben Lassen (ARD)
Das Moore-Debüt ist in jeder Hinsicht eine runde Sache. "Live & Let Die" ist ungeheuer schwungvoll in Szene gesetzt, kann mit gewohnt vielfältigen Schauplätzen aufwarten und erzählt einmal nicht vom Kalten Krieg, sondern widmet sich einer obskur dargestellten Voodoosekte, die ihre Kontakte über ganz Harlem verstreut. Der rassistische Unterton des Films ist nicht von der Hand zu weisen, doch die brillante Musik und das großartige Titelthema (Paul McCartney), die Krokodilszene und bezaubernde Jane Seymour – all das ist zu gut, um es verdammen zu können.
23:15 Uhr – Das süße Leben (BR)
Fellinis Blick auf Dekadenz und Spaßgesellschaft, bissig, poetisch, wunderschön.
23:35 Uhr – Spider-Man (Pro7)
Liebevolle Comicadaption, bei der Sam Raimi alles richtig macht und nicht die Geschichte des Titelhelden, sondern die des unsicheren Peter Parker erzählt.
0:10 Uhr – Tödliche Absichten (RTL2)
Den nächsten Jamie Lee Curtis-Ausrutscher sendet RTL2 gleich hinten ran.
1:00 Uhr – Octopussy (ARD)
Unerklärlich eigentlich, wie jener selbe Regisseur, der Bond zuvor als seriösen Teamworker und Witwer porträtierte, aus der Kultfigur nun einen sprichwörtlichen Clown stricken kann – der sicherlich schlechteste Film der Serie unterläuft selbst "Moonraker" in Punkto Gags und Dialoge, nebst wirrer Geschichte, schlechten Schauspielern und schwacher Action. Der unausgegorene Ringelpietz um die vermeintliche Intrigantin und Titelheldin fällt dabei noch weitaus weniger ins Gewicht als die dreisten Indiana Jones-Bemühungen: Von Geklautem geklaut – das hätte das Original Bond nicht nötig.
Sonntag, 06.01.
13:35 Uhr – King Kong (K1)
Das 76er Remake. Sieht zwar schön aus, ist aber mindestens so unnötig wie langweilig.
20:15 Uhr – Spider-Man 2 (Pro7)
Noch melancholischer als sein Vorgänger, bläst Raimi die Geschichte zur großen Oper auf: Effekte satt und ein beeindruckender Alfred Molina.
23:00 Uhr – Dreamcatcher (Pro7)
…steht bei mir nach "The Mist" kürzlich wieder etwas besser da, ist aber dennoch eine höchst zwiespältige King-Adaption, die in der ersten Hälfte atmosphärisch dicht und hervorragend photographiert für stimmigen Grusel sorgt, dann jedoch zu unfreiwillig komischer und grottenschlecht gespielter Science-Fiction mit Überlänge mutiert.
Montag, 07.01.
23:15 Uhr – Crash (Das Vierte)
Cronenbergs bedrückende Sexfabel, bei der Autos als Verlängerung des Menschen fungieren. Die totale Sexuali- sierung als befreiende Rückführung zum Ausgangszustand des Seins formuliert der Maestro dabei ebenso witzig wie komplex. Meisterlich.
Dienstag, 08.01.
22:55 Uhr – 9 Songs (3SAT)
Winterbottom. Würg.
Brillante John Irving-Adaption, überaus gewitzt und über- ragend gespielt.
Mittwoch, 09.01.
22:15 Uhr – Lethal Weapon (SAT.1)
Unheimlich dated und mittlerweile erstaunlich unspektakulär. Erschwerender Zusatzfaktor: Mel Gibson.
22:50 Uhr – Mary Shelleys Frankenstein (K1)
Völlig überzogene Neuverfilmung, die nicht alles falsch macht, durch Branaghs gnadenlose Selbstinszenierung jedoch vor unfreiwilliger Komik strotzt.
Donnerstag, 10.01.
20:15 Uhr – Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs (ZDF)
Sagenhafter Abschluss, der alles bisher Gesehene überflügelt. Mit meisterlicher Hand übersetzt Jackson die Vorlage in eine epochale Monumentalsaga, deren herausragende Spezial- effekte nie den emotionalen Gehalt der starken Geschichte behindern. Kino als formvollendete Fantasy-Poesie – leider nur in der gestutzten Kinofassung.
23:50 Uhr – Sleepy Hollow (ZDF)
Kongeniale Adaption der Legende, die ganz nebenbei auch eine Paraphrase über Schwarzromantik spinnt.
Freitag, 11.01.
20:15 Uhr – Ali (RTL2)
Will Smith ist bemerkenswert, rettet den verhunzten Sondermüll mit Billigdrehbuch aber auch nicht.
Ganz, ganz doll verhauenes "Rosemary’s Baby"-Remake.
(ich empfehle ohnehin das Dschungelcamp zu gucken *g*)