November 07, 2018

Kino: OVERLORD

Ein Exploitation-Film aus Hollywood zwischen Re-Animator und Wolfenstein – das ist der mancherorts als Nazi-Zombie-Spektakel beschriebene "Overlord" leider nicht. Er beginnt mit einem kompetent getricksten Flugzeugabsturz, der alles Räudige sauber vorsortiert: Wenn hierin überhaupt ein B-Movie steckt, wird es ihm schnell mit doppeltem A ausgetrieben. Danach steht der Film erstmal still, bewegt sich tatsächlich kein Stück vom Fleck (der Fleck ist ein Dachboden, auf dem sich US-Soldaten vor den Nazis verstecken), und nur die Hauptfigur schert für einen Moment aus (Labore erkunden, Menschenexperimente bestaunen), um dann schnurstracks zum Fleck zurückzukehren. Das ist einerseits sterbenslangweilig und anderseits eine große verpasste Chance. Die ohnehin spärlichen Sets bleiben weitgehend unbespielt, das hässliche digitale Gekröse lässt die Schultern zucken und an Zeiten denken, in denen es Menschen wie Rob Bottin noch erlaubt war, Mutationen richtig geil aussehen zu lassen. Übrigens gab es vor einigen Jahren einen ähnlichen Film, der hieß "Frankenstein's Army" und war ebenfalls scheiße. Man kann sicherlich positiv vermerken, dass das hier kein ironieversiffter "intendierter Trash" ist. Aber etwas höher dürfen die Ansprüche schon sein.