Oktober 24, 2018
Kino: HALLOWEEN (2018)
Die Autoren des Films sagen, sie hätten Jamie Lee Curtis ein Drehbuch geschrieben, das sie nicht hätte ablehnen können. Wahrscheinlicher ist allerdings, dass eine sehr hohe Gewinnbeteiligung den ewigen Star der Serie zur nochmaligen Rückkehr bewog. Unwiderstehliches stellt der nunmehr dritte zweite "Halloween" mit Laurie Strode jedenfalls nicht an, streckenweise verschwindet die Figur sogar völlig aus der Handlung, um Platz für blöde Polizisten und noch blödere Teenager zu machen. Vom emotionalen Unterbau des wahrlich nicht makellosen, allzu ähnlich konzipierten "H20" fehlt jede Spur, es gibt keine Gänsehaut und keine Größe, nicht mal etwas Melancholie. Stimmungsvolle Bilder gelingen obendrein nicht, es wird nur permanent an der Erhaben- und Schönheit des zum direkten Vorgänger erklärten Originals gekratzt. Überhand nimmt die defizitäre Ästhetik in den ausgespielten und erstaunlich ineffektiven Spannungsmomenten, besonders der end- und grundlosen Wandschrankszene. David Gordon Green hat schlicht kein Gespür für Horror, selbst die bekannte und immer wieder gern gehörte Carpenter-Musik verpufft an den entscheidenden Stellen (mit Ausnahme der wehmütig stimmenden Eröffnungstitel). Gegen Ende bestellt ein ziemlich alberner Twist den Sargnagel. Und nur Jamie Lee Curtis spaziert erhobenen Hauptes aus diesem Film.
Labels:
Andi Matichak,
Blumhouse,
Carpenter,
David Gordon Green,
Halloween,
Judy Greer,
Kino,
Lee Curtis,
Will Patton