Nach Kneipenbesuchen stolpert Tobias (Heiko Pinkowski) ins Ehebett, nach Kneipenbesuchen ist er nie allein. Freund Flasche (Peter Trabner) hält und stützt ihn, er kuschelt mit ihm, wenn Anika (Christina Große) wie üblich auf der Wohnzimmercouch schläft. Freund Flasche ist der ewige Gefährte von Tobias, die Alkoholabhängigkeit. Anika, das ist die Ehefrau, deren noch nicht erloschenes, aber spürbar resigniertes Begehren einer Fluchtbewegung gewichen ist. Beide Figuren haben feste Plätze im Leben von Tobias. Und beiden gesteht er Räume zu, die sich ständig widersprechen und Komplikationen produzieren.
Freund Flasche, die gemütlich eingerichtete Sucht, droht Überhand zu nehmen. Im Schlafzimmer, wo sie zärtlich mit Tobias schmust, oder im Architekturbüro, wo sie keine Lust auf Baupläne hat. Flasche quatscht dazwischen, Flasche pocht auf den nächsten Kneipenbesuch. Wird Tobias der Alltag mit Anika und den drei Kindern zu viel, gibt er nach. Dann feiert er zu Musik von Käptn Peng, tanzt halbnackt auf dem Tresen oder bezirzt sibirische Großunternehmerinnen (sonderbarer Gastauftritt: Iris Berben). Ein imaginierter Exzess womöglich, doch das lässt der Film offen. Er kann keine Trennlinie ziehen zwischen nüchterner Sicherheit und trunkenem Wahnsinn, weil auch Tobias es nicht mehr kann. [...]
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