August 21, 2013

Zuletzt gesehen: GOODBYE, DRAGON INN [aka. BU SAN aka. BU JIAN BU SAN] (2003)

Cinemenschenbefindlichkeitsfilm, der einen mit seinem selbstbe- und aber auch überzogenen Kinoabgesang gleichermaßen in den Bann schlagen wie mit enervierend pathetischer Stille zermürben kann. Ohne sonderlich profunde Erkenntnisse romantisiert "Goodbye, Dragon Inn" über seinen Schauplatz als verwegenen Raum, dessen Leinwandglanz dem trägen Restpublikum nunmehr lediglich mühsam in die Gesichter schimmert. Ein Film, von (und mutmaßlich auch für) Menschen, die das Kino als träumerischen Zufluchtsort vor sozialer Interaktion in Gefahr sehen. Ziemlich albtraumhaft, im doppelten Sinne. Nicht jeder mag derart existenzialistisch überhöhte Nischen-Nerderei indes für so wichtig erachten wie Regisseur Tsai Ming-Liang das augenscheinlich selbst tut: Er wählte seinen eigenen Film ganz bescheiden in die persönliche Top 10 des 2012er Sight & Sound Polls. Nun ja.


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