Der Film erregte aufgrund seiner im Heimatland tatsächlich brisanten Thematik vom jährlichen, unerklärlichen Verschwinden zahlreicher Menschen bereits vor seiner ersten Aufführung in Australien erstes Aufsehen und verkaufte sich, aufgeblasen auf 35mm, mehrfach in verschiedene Länder (für die US-Auswertung schlugen die Weinstein-Brüder mit Dimension Films zu). Auf dem Sundance-Festival wurde „Wolf Creek“ für den Großen Preis der Jury nominiert, weitere Nominierungen gab es für den Saturn Award, den Empire Award sowie in mehreren Kategorien vom Australian Film Institute. Bislang hat der Streifen weltweit fast 30 Mio. Dollar eingespielt, in vielen Ländern läuft er sogar noch an. Ein berechtigter Erfolg für einen Independentfilm, der vielleicht nicht so gänzlich originell daherkommt und sein Potential auch nie so richtig ausschöpfen will, im Rahmen der Subgenre-Gegebenheiten aber erstaunlich gut funktioniert. Und das ist wohl bemerkt mehr, als einem vielerlei andere Vertreter der postpopulären Abteilung bieten können.
Mai 30, 2006
DVD: WOLF CREEK
Mit seinem ersten Spielfilm "Wolf Creek" präsentiert Autor und Regisseur Greg McLean einen erstaunlich gelungenen Horrorfilm aus Down Under, der im Rahmen seiner routinierten Inszenierung mit sicherer Hand das Nervenkostüm strapaziert und zuweilen durchaus spannend zu fesseln vermag. Nach dem britischen Faustschlag "The Descent" beweist abermals ein kleiner Independentfilm, dass guter Survivalhorror mit Backwood- bzw. Outback-Einschlag nicht unbedingt aus den USA stammen muss - so lässt "Wolf Creek" auch Kollegen wie "Wrong Turn" hinter sich.