In seinem Pamphlet "Warum wir Filmkritik brauchen" sah Josef Schnelle vor neun Jahren "das informierte und unabhängige Urteil" durch Internet-Blogs in Gefahr gebracht. Anlass war die Entlassung zahlreicher fest angestellter Filmkritiker bei US-amerikanischen Tageszeitungen, deren ehrwürdige Arbeit in den Printmedien durch unehrwürdige Online-Wortmeldungen zerstört worden sei. Nichts schade der traditionellen Filmkritik mehr als die reine Internet-Kritik, lautete Schnelles apokalyptisches Verdikt über den drohenden Paradigmenwechsel. Während die professionelle und demnach gedruckte Kritik "neue Trends und ästhetische Standards" durchsetze, trieben sich im "Netzversteck hauptsächlich Dilettanten und Abschreiber" herum. [...]
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