April 28, 2012

Zuletzt gesehen: SLEEPING BEAUTY (2011)

Entsetzlich beknackte Kunstfilmerprobung einer Regiedebütantin, die Ingeborg Bachmann nicht verstanden hat. Von null auf hundert im gegenwärtigen Prätentionsgewerbe eingerichtet, ist Julia Leigh in erster Linie daran gelegen, die Autoaggression ihrer Protagonistin in stets erlesenen Bildern zu erzählen, deren strenge statische Kadrierung vor buchstäblich vordergründiger Anordnung der Figuren und Settings man wie in schlechtem Theater aussitzen muss. Die Ultrastilisierung des Materials (oder wie Peter Debruge in der Variety schrieb: "arty, not to be confused with artistic") bei gleichzeitiger Reduktion der Inhalte verleiht allem Hässlichen umso mehr entsprechende Schönheit, das Kino einer Catherine Breillat bekommt plötzlich Sinn. Im Verzicht des Konkreten liegt fürwahr noch keine Subtilität, und vorsätzliche ästhetische Anbiederung am Slow Cinema beschirmt auch nicht vor der Penetranz eingestanzter Botschaften. Dear Julia Leigh, das mit Australia’s Next Jane Campion wird so schnell erstmal nix. File under: Schwarzblende.