April 29, 2012

Zuletzt gesehen: MACABRE

Herrlicher Gruselschabernack, mit dem William Castle 1958 sein Publikum bekanntlich gegen drohende Herzinfarkte versicherte, so es den Schrecken von "Macabre" nicht gewachsen sein sollte. Der Film zum Gimmick erweist sich dabei als von Henri-Georges Clouzots "Diabolique" inspiriertes Suspense-Stück, das mit gerade einmal einer Handvoll Darsteller und einem Minimum an Schauplätzen (Produktions- kosten: 90000 Dollar) die Geschichte eines vermeintlich entführten Mädchens erzählt. Schön ist, wie Castle die Handlung oberflächlich dynamisiert, indem er seine Figuren gegen die Zeit agieren lässt und Konflikte konstruiert, die eigentlich gar keine sind. Besonders die dabei immer wieder ins Bild gerückte ablaufende Uhr sowie der ein- und ausgangs die Zuschauerrezeption beeinflussende Off-Kommentar wirken heute wie skurrile Signale des leidenschaftlichen Filmemachers Castle, dessen Regie dem Film wie ein Schalk im Nacken sitzt. 


60%