Mai 26, 2010

Kino: THE CRAZIES

Heute im Programm: Mal wieder ein Genre-Remake. Eine Neubearbeitung. Oder Reimagining. Noch-Mal-Machen. Wiederholen. Nachstellen. Und das bemüht aufgepeppt, modernisiert und unterm Strich auch versucht besser, nicht mehr so: langweilig, altbacken, überholt. Ein Vorurteil, zugegeben. Aber zumindest ein Entkopplungsprozess, der den betreffenden Film aus seiner Zeit, seiner Bedeutung, seiner Wirkung löst, um ihn in einer neuen Zeit mit neuer Wirkung und neuer Bedeutung installieren zu können – jede Generation hat das Recht auf ihren Klassiker, neu gemacht. Nun wimmelt es nach 37 Jahren noch einmal vor Verrückten auf der Leinwand: Die "Crazies" von George A. Romero wurden wiederverfilmt.

Ob der Titel tatsächlich jene durch einen biochemischen Kampfstoff infizierte US-Bürger irgendwo im Nirgendwo umschrieb, stellte zumindest das Original noch in Frage. Die wahren Crazies mag Romero eher in seiner Darstellung von Politikern, Militärs und Wissenschaftlern gefunden haben. Gegen deren knallhartes Kalkül erschien das orientierungs- und hilflose Töten der unschuldigen Betroffenen schließlich nahezu milde, und der zynisch-bittere Schluss unterstrich noch einmal mit Nachdruck, dass – wie schon in Romeros Zombiefilmen – nichts grausamer ist, als die autorisierte Gewalt der hiesigen Verantwortungsapparate und ihrer Entscheidungsträger.

Der Plot des Originals blieb im Remake Breck Eisners weitgehend erhalten, dessen sperrige Figurenvielfalt hingegen tauschte man gegen schablonenhafte Identifikationsangebote ein. Der "Hitman" Timothy Olyphant gibt den Provinzsheriff, Radha Mitchell steht ihm als Ehefrau zur Seite. Gemeinsam versuchen sie dem Chaos zu entfliehen, das über ihre bisher so friedvolle Kleinstadt Ogden Marsh hereinbrach. Durch Waffentests der Regierung sind deren mit verseuchtem Trinkwasser in Berührung gekommene Bewohner zu aggressiven Tötungsmaschinen mutiert, während das Militär mit allen Mitteln eine Ausbreitung der Seuche zu verhindern sucht.

Dieser neue "The Crazies" ist natürlich ein ganz anderer Film. Er ist ungleich teurer, wesentlich aufwendiger und deutlich detailfreudiger als das Original. Er sieht so aus, wie die meisten Horrorfilme von heute eben aussehen – wie Werbung. Noch der größte Gräuel besitzt einen ästhetischen Wert, und keine Figur würde etwas offensichtlich Peinliches sagen oder tun, weil das der Glaubwürdigkeit abträglich wäre. Spannung und Unterhaltung stehen gleichermaßen im Vordergrund wie Widerspruch zur unangenehmen, bedrohlichen, denkbaren Geschichte eines Films, der sie zumindest 1973 noch aus intuitiven Ängsten heraus formulierte.

Diese Ängste mögen einst apokalyptischen Krisenbildern aus Vietnam oder Washington entsprungen und dadurch ausschließlich im gesellschaftlichen Kontext verhandelt worden sein, doch sie haben nichts an Aktualität eingebüßt. Die Angst vor der Entwicklung biologischer Waffen, atomarer Rüstung oder, wie jüngst, einer globalen Pandemie, dürfte auch im Jahre 2010 noch ausreichend Potenzial freisetzen, um eine ganze Generation junger wilder Filmemacher zu kreativen Horrorszenarien auf der Leinwand zu motivieren. Die Themen und Stoffe, sie haben mitunter gar an Relevanz gewonnen. Es ist das Genrekino, das ihnen keinen Ausdruck mehr verleihen mag.

Wie sonst ließe sich erklären, dass Eisners Film eine Geschichte über den Ausbruch von gefährlichen Viren oder die Macht des Militärs erzählt, ohne letztlich wirklich etwas darüber erzählen zu wollen. Dass er Romeros teils plakative politische Anklänge nicht in eigene subtile Gesten übersetzt, sondern zugunsten ermüdender Spannungs- und Schockmomente gleich ganz aufgibt. Dass er also den kompletten Bedeutungsverlust sich und seiner Vorlage gegenüber in Kauf nimmt, um nur ein weiterer austauschbarer Horrorfilm mit infizierten Menschen sein zu dürfen, der letztlich sowieso nur der Tradition des Zombiekinos unterliegt.

Und hier lässt sich wohl die Tendenz erkennen, warum ein Film wie dieser neue "The Crazies" nicht nur seiner Vorlage kaum gerecht werden, sondern im einfältigen Wiederkäuen bloßer Reize auch sonst keinerlei Sinn herstellen kann. Denn es gibt einen großen Irrtum, der die nunmehr langjährige Neigung zu Neuauflagen berühmter und berüchtigter und begnadeter Genrefilme konsequent begleitet: Das Remaken in der Hoffnung, mit höheren Budgets und größeren Produktionsverhältnissen neue Zuschauer für alte Stoffe zu gewinnen, hat zumindest den einst so wachen Horrorfilm in einen künstlerischen Tiefschlaf versetzt.

Die Annahme dieser Filme, und "The Crazies" ist dafür beispielhaft, zeitgemäße Updates angestaubter oder wenig massentauglicher Genreklassiker liefern zu können, ist schlicht falsch, weil sie in ihrer Strategie per se gestrig wirken müssen. Sie wiederholen nur, und sie ergehen sich in totaler Redundanz. Sie haben nichts zu erzählen oder mitzuteilen, obwohl sie das könnten. Alles was sie sagen ist reine kommerzielle Diktion. Man wird später, sofern sie dann überhaupt noch gesehen werden, nichts über die Zeit erfahren, in der diese Filme entstanden sind. Nichts über ihre Regisseure, die Auftragsfilmer aus der Werbe- und Musikvideobranche, und nichts über ihre Bedeutung für das Kino oder das Genre.

Das einzige, was ein Film wie "The Crazies" wirklich zu sagen hat, ist etwas über das Geschäft. Und das wissen wir bereits. Auch wenn Eisner also mit "seiner" "Interpretation" einen formal größtenteils recht kompetent gemachten Film zum Essen serviert, so hat er lediglich etwas erwärmt, das frisch gekocht schon einmal viel besser schmeckte. Er hat etwas geschaffen, das neu und vital erscheinen sollte, aber altbackener daherkommt, als es Romeros kleiner dreckiger Independentfilm je sein könnte. Das ist der Fluch der Remakes, die Logik des Stillstandes.


30% - erschienen bei: gamona

Mai 25, 2010

Kino: A NIGHTMARE ON ELM STREET

"Don’t fall asleep!". Die Tagline von Wes Cravens bizarrem, klugen, bahnbrechenden Independent-Klassiker "A Nightmare On Elm Street" erscheint angesichts seiner jüngsten Neubearbeitung in einem völlig anderen Licht: Der Film, ein sterbenslangweiliger und bemerkenswert dümmlicher Alptraumgarant, ist weit entfernt von den vergleichsweise ambitioniert wirkenden Remakes selbiger Produktionsfirma unter Ägide des Fetischästheten Michael Bay, und angesichts der Fallhöhe auch geradezu unverschämt in seiner rücksichtslosen Demontage des Originals. Erschreckend einfalls-, lust- und belanglos übt sich nun der nächste einer Reihe völlig uninteressanter Werbefilmer in Nachstellung, ohne dem hinreichend bekannten Plot neue Wendungen, Schliffe oder gar frische Ideen abgewinnen zu wollen. Im konsequenten Zertrampeln des einst so vitalen, sich immer wieder neu erfindenden Franchises löst der Film nicht einmal die Minimalerwartung ein, sein höheres Budget für die fantasievolle Aus- und Neugestaltung von Traumszenen aufzuwenden.

Stattdessen konzentriert er sich auf konzeptionelle Änderungen gegenüber der Vorlage, indem er Freddy Krueger (grauenhaftes Neudesign!) nicht länger zum Kindermörder, sondern –Schänder erklärt (ein dürftiges Zugeständnis an politische Korrektheit), und den Traumkiller auch nicht mehr als Racheengel einer verdrängten Schuld begreifen möchte: Freddy rächt sich nicht für die bürgerliche Selbstjustiz der Eltern, er rächt sich für den Verrat ihrer Kinder – womit der Film Cravens fatalistisches Familienbild gegen die x-te Konventionssoße eintauscht und in seinem Verzicht auf Wagemut letztlich den armseligen Tiefpunkt einer nicht enden wollenden Remakeflut bildet. Wenn New Line Cinema hier seinem größten Helden den künstlerischen Todesstoß verpasst, wünscht man sich nichts lieber, als lediglich schlecht zu träumen.


10%


Anlässlich des Remakes habe ich mir noch einmal alle Freddy-Filme angeschaut und HIER zu einem Rückblick verarbeitet.

Mai 07, 2010

Kino: SURVIVAL OF THE DEAD

Kein Filmemacher spielt in der Entwicklung des modernen "New Horror"-Kinos, das die tradierten gotischen und surrealen Formen des klassischen Horrorfilms mit den Realitäten der sozialen Gegenwart konfrontierte (und damit unweigerlich ablöste), eine so tragende Rolle wie der Pittsburgher Regisseur George A. Romero. Über vierzig Jahre sind vergangen, seit er mit "Die Nacht der lebenden Toten" einen der einflussreichsten Filme des Genres geschrieben und inszeniert hat. Seine radikale Umdeutung des Zombie-Motivs verband er mit einem zutiefst pessimistischen Gesellschafts- und Menschenbild: Es war der Beginn eines nie wieder so fruchtbaren Horrorkinos, das in den 70er Jahren die Ängste junger wilder Grenzgänger in phantastische Paradigmen übersetzte.

Zu seinem 70. Geburtstag nun hat sich Romero einen persönlichen Traum erfüllt: Er hat einen Western gedreht, mit deutlichen Anleihen bei Howard Hawks’ "Rio Bravo". Im Mittelpunkt steht dabei eine kleine Insel an der Küste Nordamerikas, um deren Besiedelung zwei rivalisierende alte Haudegen einen erbitterten Kampf führen. Die Ironie dieses Zwistes: Die Frontiere werden früher oder später ohnehin von lebenden Toten unterwandert. Denn wie uns Romero in späteren Ausschnitten seiner zeitlich durcheinander gewürfelten Zombiefilme gezeigt hat, wird letztlich ganz Amerika – und getreu der US-Kinogesetzmäßigkeiten damit schließlich auch die ganze Welt – von Untoten heimgesucht. Die entsprechenden apokalyptischen Zustandsbeschreibungen lieferte der Regisseur vor allem in "Day of the Dead" (1985) und "Land of the Dead" (2005), der dritten und vierten Episode seiner nunmehr sechsteiligen Saga über die lebenden Toten.

Nach "Night", "Dawn", "Day", "Land" und "Diary" nun also "Survival of the Dead", eine weitere Variation, ein Zombiewestern. Der Film knüpft relativ unmittelbar an den Vorgänger an, der als Auftakt einer neuen Trilogie wieder bei Null begann: Der mürrische Colonel Crocket (Alan Van Sprang) blickt noch einmal auf den plötzlichen Ausbruch der Zombieseuche in "Diary of the Dead" zurück, während die Rückkehr der Lebenden von den Toten nunmehr alles Sein und Tun bestimmt. Wie in Romeros bisherigen "Dead"-Filmen geht es hier zuallererst um neue logistische Herausforderungen: Wie sich organisieren in einer Welt, die aus den Fugen geraten ist, wie verlässliche soziale Gefüge bilden, um der Lage irgendwie Herr zu werden.

Crocket ist hier, trotz seines anfänglichen Off-Erzähltextes, jedoch nur eine Figur am Rande, eine unter vielen, die ums Überleben kämpfen. Im Mittelpunkt der Handlung steht Patrick O'Flynn (Kenneth Welsh), ein mürrischer Eigenbrötler, der sich von seinem Rivalen, dem despotischen Seamus Muldoon (Richard Fitzpatrick), von jener Insel vertreiben lassen musste, die noch Schutz bietet vor den lebenden Toten. Schwimmen (wie in "Land of the Dead") können die Zombies offenbar noch nicht, und die wenigen Untoten auf der Insel werden in Pferdeställen gehalten oder anderweitig in Ketten gelegt. Muldoon nämlich ist im Gegensatz zu seinem Widersacher davon überzeugt, dass für das Phänomen ein Gegenmittel gefunden würde und man die munteren Verschiedenen noch irgendwie retten könne. Eine spannende und neue Frage in Romeros Zombiezyklus: Der lebende Tote als nicht länger nur defekter, subjektloser Mensch.

Romero spinnt die Entwicklung der Zombies auch dahingehend weiter, quasi innerhalb seiner ganz eigenen filmischen "Evolution der Untoten", als er abermals Perspektiven einer Koexistenz zwischen Menschen und auferstandenen Toten eröffnet. Er deutet hier nun einen Bruch in der Nahrungskette der Zombies an, wenn diese, so sie schon kein menschliches Fleisch zwischen die Zähne bekommen (Romero beschrieb das Fressverhalten der lebenden Toten einmal als reflexartiges Überbleibsel aus ihren Tagen des Menschseins), sich auch auf Tiere zu stürzen beginnen. Diese Idee griff bereits Tom Savini recht deutlich in seinem 1990 gedrehten Remake von "Night of the Living Dead" auf.

"Survival of the Dead" bleibt sonst aber der Linie der bisherigen Zombiefilme Romeros treu. Erneut liefert er nur episodenhafte Einblicke in den ganz normalen apokalyptischen Überlebensalltag. Und erneut lässt er eine Gruppe unterschiedlicher Menschen zusammen kommen, die aufgrund von Spannungen und Ressentiments vor allem eine Bedrohung für sich selbst bilden. Da ist es nur konsequent, und hierin mag ein Grund liegen, warum der Film es selbst bei eingefleischten Fans schwer hat, dass die lebenden Toten nur noch eine untergeordnete Rolle spielen. Sie sind beiläufige Statisten, die sich ihr Menschenfleisch kaum noch erkämpfen müssen – es kommt letztlich ganz von allein zu ihnen: Soziale Gebilde sind bei Romero stets instabil, und oft gänzlich zum Scheitern verurteilt.

In dieses Konzept möchten dann auch keine allzu ausgespielten Action- und Splattereinlagen passen, die Gewalt hat sich in Romeros Zombiesaga mit jedem Film weiter verselbstständigt, sie ist nunmehr so allgegenwärtig, dass sie kaum noch eine konkrete Rolle spielt. Damit entfernt sich "Survival of the Dead" natürlich noch mehr von einem Publikum, das an neuere Zombiefilme gewisse Erwartungen stellt, und sei es auch nur, dass sich die Untoten wie in Zack Snyders "Dawn of the Dead"-Remake im Speed-Modus bewegen. An der ästhetischen und dramaturgischen Verformung des Zombiestoffes beteiligt sich Romero, glücklicherweise, nach wie vor nicht. Schließlich treibt er den Gorefaktor noch weiter ins Absurde: Das digitale Blut spritzt hier fast nur in Verbindung mit einem sehr speziellen Slapstickhumor.

In seinem sechsten "Dead"-Film beackert Romero also erneut das Feld der lebenden Toten, und das mit aller Konsequenz und Weiterführung. Formal hat sich der Regisseur endgültig der quasi ausweglosen Lethargie seiner Figuren und Gesellschaftsmodelle angeglichen. Seine souveräne und überlegte Regie wirkte selten so entschleunigend und damit adäquat gegenüber den nihilistischen Zuständen, die seine Zombiefilme bestimmen. Es ist, ganz schlicht, ein weiterer toller Beitrag zum nie enden wollenden Filmzyklus der Untoten. Das nächste Kapitel ist schon aufgeschlagen.


70% - erschienen bei: gamona


Anlässlich des neuen Zombiefilms ist im kuk-Verlag das Buch "George A. Romero und seine Filme" von Georg Seeßlen erschienen. Meine Besprechung dazu findet sich hier.

Mai 06, 2010

Zuletzt gesehen: IRON MAN 2

Direkte Fortsetzung der überraschend erfolgreichen Comicadaption von 2008, die durch ihren Pilotfilmcharakter noch viel Luft nach oben ließ. Leider nutzt das Sequel nichts vom übrig gebliebenen Potenzial des Vorgängers, sondern vertieft nur dessen Schwachstellen. Nach einem wunderbaren Einstieg, der selbstredend den überraschenden Twist des ersten Films aufgreift, verliert sich "Iron Man 2" in zahlreichen ungeordneten Handlungssträngen und Figuren, die Jon Favreau leider nie in den Griff bekommen möchte. Er versäumt es, die zuvor angedeutete und vorbereitete (Liebes-) Beziehung zwischen Tony Stark und Pepper Potts auszuarbeiten, originelle und eigenständige Bösewichter zu entwickeln und der Geschichte – entsprechend den Gesetzen des Comic-Sequels – einen epischen Atem zu verleihen. Mit zunehmender Spielzeit verliert der Film endgültig sein Zentrum und verkommt zur lahmen Wiederholungstat, ehe sich im Finale erneut Stahl und Stahl zu einem öden und teilnahmslosen Actionfest verabreden – Mickey Rourke als Bösewicht bleibt hier mindestens so unterfordert wie Jeff Bridges im Vorgänger.


45%

Mai 05, 2010

Zuletzt gesehen: DEAR JOHN

Neueste Adaption einer Taschentuchschmonzette nach Nicholas Sparks, diesmal mit Pickeln: Amanda Seyfried verliebt sich im Urlaub in Channing Tatum, hat den Traummann fürs Leben gefunden und ein paar Wochen lang aufregenden Sex. Weil der Sonnyboy aber wieder zurück in den Krieg muss, steht dem jungen Glück eine jahrelange Trennung und harte Bewährungsprobe bevor: In ellenlangen Briefen (und somit Off-Texten) beschwören die beiden ihre schöne Sommerzeit und das, was ihr folgen wird. "Dear John" ist dabei wieder so ein romantischer Film der künstlichen Probleme und aufgeblasenen Emotionen, in dem alle ganz viel und ganz laut leiden müssen. Dass die kurze Sommerromanze zu Beginn keine zwei Stunden Wehleidigkeit trägt (geschweige denn rechtfertigt), fällt weniger ins Gewicht als die geschmacklose Schlusswendung der Ereignisse (alles in Anführungsstrichen). Regisseur Lasse Hallström erweist sich einmal mehr als dröger Auftragsfilmer mit Postkartenblick, der eine sterbens- langweilige Liebesgeschichte brav und gediegen bebildert.

Deutscher Titel: "Das Leuchten der Stille"...


20%

Mai 04, 2010

Zuletzt gesehen: CHLOE

In der Tradition diverser Psychothriller der späten 80er und frühen 90er Jahre muss sich in Atom Egoyans Neubearbeitung des französischen Films "Nathalie..." eine Familie gegen die sexuelle Bedrohung einer jungen aufreizenden Schönheit verteidigen. Lange Zeit behauptet "Chloe" mit den reaktionären Ideen seiner geistigen Genrevorgänger zu brechen, beispielsweise in der Darstellung dysfunktionaler Familien- und Beziehungsverhältnisse, ehe er die profillose Titelfigur geradezu ungeniert als lesbische Psychopathin zu entlarven und gegen die ganz plötzlich wieder intakte Kernfamilie auszuspielen versucht. Die um Eleganz bemühte, aber selbst simpelste Dialoge plump erotisierende Inszenierung entpuppt sich dabei als verkrampftes zur Schau stellen billiger Sexeinlagen, die sich in ihrer massiven Unglaubwürdigkeit dem unlogisch entwickelten Plot fügen. Alle etwaigen Versuche des Films, das konventionelle "Monster" Chloe (Seyfried) nur als Opfer einer repressiven Ehefrau und Mutter (Moore) zu verstehen, bleiben ungenau und letztlich machtlos gegenüber dem Wiederkäuen alter Werte. Bestenfalls unentschlossenes, aber im Prinzip ärgerliches und biederes Erotikfilmchen. Damit ist Atom Egoyans Œuvre ganz offiziell erschreckend durchwachsen.


30%

Mai 02, 2010

Zuletzt gesehen: FILME IM APRIL 2010


I Love You Phillip Morris

(USA/F 2009, Glenn Ficarra & John Requa) (7/10)

Dear John
(USA 2010, Lasse Hallström) (2/10)

Kick-Ass
(USA/GB 2010, Matthew Vaughn) (8/10)

Bis nichts mehr bleibt
(D 2010, Nikolaus Stein von Kamienski) (3/10)

The Hurt Locker
(USA 2008, Kathryn Bigelow) (8/10)

Hellbound: Hellraiser II
(GB 1988, Tony Randel) (7/10)

Total Recall
(USA 1990, Paul Verhoeven) (7/10)

Alien
(USA/GB 1979, Ridley Scott) (10/10)

Aliens
(USA/GB 1986, James Cameron) (9/10)

Alien³
(USA 1992, David Fincher) (5/10)

Alien: Resurrection
(USA 1997, Jean-Pierre Jeunet) (6/10)

Tote Schwule - lebende Lesben
(D 2008, Rosa von Praunheim) (6/10)

Dawn of the Dead
(USA/I 1978, George A. Romero) (9/10)

Day of the Dead
(USA 1985, George A. Romero) (6/10)

Survival of the Dead
(USA 2009, George A. Romero) (7/10)

Night of the Living Dead
(USA 1990, Tom Savini) (6/10)

The Dead Will Walk
(USA 2004, Perry Martin) (7/10)

The Devil's Rejects
(USA 2005, Rob Zombie) (7/10)

Nattevagten
(DEN 1994, Ole Bornedal) (6/10)

The Fourth Kind
(USA 2009, Olatunde Osunsanmi) (2/10)

Splice
(CAN/F/USA 2009, Vincenzo Natali) (3/10)

Clue
(USA 1985, Jonathan Lynn) (5/10)

Love Story
(USA 1970, Arthur Hiller) (7/10)

Tenacious D in 'The Pick of Destiny'
(USA 2006, Liam Lynch) (7/10)

Taking Woodstock
(USA 2009, Ang Lee) (7/10)

Revolutionary Road
(USA 2008, Sam Mendes) (6/10)

Phantasm
(USA 1979, Don Coscarelli) (7/10)

Phantasm II
(USA 1988, Don Coscarelli) (6/10)

Phantasmagoria
(GB 2005, Jake West) (5/10)