Dezember 30, 2010

Zuletzt gesehen: MOON

Visuell eindrucksvolle, aber wenig originelle Quasi-Emulation diverser Science-Fiction-Klassiker, die Regisseur Duncan Jones für sein Filmdebüt sowohl ästhetisch ("2001" & "Solaris"), als auch inhaltlich ("Silent Running" & "Soylent Green") bemüht. Die Grundprämisse eines einzelnen Astronauten, der nach dreijähriger Stationierung auf dem Mond seiner Heimreise entgegensieht, wird zunächst mit atmosphärischen Bildern aus Einsamkeit und Tristesse vermittelt, ehe der Film denkbar umständlich seine Geschichte zu erzählen beginnt. Statt die interpretierfreudigen Ereignisse der Handlung nur zu umreißen und an Fragen nach Isolation und Identität zu knüpfen, erweist sich die zurechtgebogene Idee des Films nur als sklavisch an Drehbuch und Regie gekoppelte Plotsackgasse, über der dann auch die schwergewichtige moralische Klagehaltung zur unglaub- würdigen Pose gerinnt. Jedweden existenzialistischen Tiefgang verwirft "Moon" schließlich zugunsten einer albern zur Schau gestellten Kritik an der wirtschaftlichen Profitgier von übermorgen – statt gedanklich hinterfragt wird lieber fleißig gerügt. Die mangelnde Subtilität des Films hätte Jones im Abspann eigentlich nur noch mit dem Evergreen seines Vaters krönen müssen: Ground control to Major Tom. Space Oddity – na ja.


40%