Januar 11, 2009

TV: Fernsehtipps vom 12.01. - 18.01.2009

Montag, 12.01.

20:15 Uhr – Sister Act 2 (SAT.1)

Singende Nonnen, die zweite. Was im ersten Film noch ein vergnügliches Späßchen war, verkommt in der Fortsetzung zum müden Gag über sich selbst.

22:30 Uhr – Bordello of Blood (Das Vierte)

Wird im Fernsehen nur als Torso versendet, in der ungeschnittenen Fassung ist die Tale from the Crypt aber ein herrlicher Unsinn mit einem köstlichen Dennis Miller in der Hauptrolle.

23:00 Uhr – Good Bye, Lenin! (SWR)

Gut gemeintes DDR-Rührstück, das nach einer skurrilen ersten in eine verkitschte zweite Hälfte umkippt. Yann Tiersen muss es dann richten.

Dienstag, 13.01.

22:10 Uhr – Der Hauch des Todes (WDR)

Da kann es noch solche TV-Dürreperioden geben, auf die alten James Bond-Master der Dritten ist immer Verlass.

0:00 Uhr – Die fetten Jahre sind vorbei (SWR)

Fürchterlich studentisches Filmhochschule-Theater von bemerkenswerter Naivität. Der Film für den modernen Tocotronic-Hörer.

0:20 Uhr – Underworld (ZDF)

Also ein wirklich guter Film ist jetzt was anderes, aber die Latex-Kate macht auf ihrer Jagd nach Werwölfen durchaus Spaß. Und Bill Nighy ist dabei. Gibt schlimmeres.

Mittwoch, 14.01.

23:15 Uhr – Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber (Arte)

Da ich mein bescheinigtes Prätentionspotential verstärkt nutzen möchte, und weil ich es jemandem versprochen habe, werde ich Greenaways Sittengemälde auf jeden Fall anschauen. Mal gucken, ob das Regisseursego hier auch durch jedes Bild flüstert wie in "A Zed and Two Noughts".

0:35 Uhr – Lady Vengeance (ARD)

Und ich hab den Rachefilm-Abschluss noch nicht gesehen, obwohl ich die ersten beiden Versionen so toll fand. Ja, wird schon noch nachgeholt.

Donnerstag, 15.01.

20:15 Uhr – Kevin – Allein in New York (VOX)

Hat mit Tim Curry zwar ein echtes Argument auf seiner Seite, aber eigentlich ist das Sequel eine ziemlich dreiste Wiederholung, die Szene für Szene das Erfolgsrezept des Vorgängers nachkocht. Hat als Kind noch funktioniert, heute nicht mehr.

22:40 Uhr – Piranhas (Das Vierte)

Meiner Sympathien für Joe Dante zum Trotz – die Ironie dieses 70s-Tier-Horrors hat sich mir nicht erschlossen. Der ist einfach nur irgendwie blöd.

Freitag, 16.01.

20:15 Uhr – Last Samurai (Pro7)

Was man Clint Eastwood anlässlich seines Kriegsdoppels zum Teil vorgeworfen hat, nämlich die Aufarbeitung fernöstlicher Sujets mit westlicher Ästhetik, ist im Falle von Edward Zwicks Möchtegernepos tatsächlich ein Problem: Was ein dezenter Versuch hätte sein können, ist eher eine kolportagehafte Imitation mit Trashpotential. Gekürzt.

Samstag, 17.01.

22:10 Uhr – Red Eye (ARD)

Ich mochte den sehr gern, wohl als einer der ganz wenigen. Eine kleine hübsche Thriller-Handwerksdemonstration von Wes Craven, die nur im Finale übers Ziel hinausschießt.

0:00 Uhr – Kap der Angst (MDR)

Scorseses Remake. Habe ich kürzlich wieder entdeckt, im Sinne von: neu schätzen gelernt. Hatte den als spröden filmgeschichtlichen Anschauungsunterricht im Gedächtnis, tatsächlich ist der Film aber eine sehr niveauvolle Vorführung, wie man mit postmodernen Erzählstrategien umgehen kann. Wirklich guter, unterschätzter Film.

1:10 Uhr – Heat (ARD)

Ich gehe mit eigentlich nichts konform, was dieser Film zu vermitteln hat, aber Michael Mann hat das Teil einfach unglaublich inszeniert. Die Ideologiekritik unterliegt dem finessereichen Regieblendwerk, sozusagen. Nee, toller Film. Aus, Ende.

Sonntag, 18.01.

0:00 Uhr – Elementarteilchen (SWR)

Hiermit hat sich Fassbinder-Wannabe Roehler für mich endgültig ins Aus befördert. Eine Tortur, jenseits von Gut und Böse.

1:10 Uhr – Mission: Impossible 2 (Pro7)

Cruise Control. Auf Zelluloid gebannter Egotrip des Scientology-Äffchens, und leider auch Armutszeugnis für John Woo. Technokratenschrott, der mit der Serie noch weniger zu tun hat als De Palmas Vorläufer.


TV-Tipps gibbet auch beim Tumi, Christian und beim Fincher.