Oktober 03, 2008

TV: Fernsehtipps vom 04.10. - 10.10.2008

Samstag, 04.10.

20:15 Uhr – Always (Das Vierte)

Spielbergs "A Guy Named Joe"-Remake mit viel süßem Kitsch und letztmalig der wunderbaren Audrey Hepburn. Ich mag den natürlich.

22:40 Uhr – Das kleine Arschloch (Das Vierte)

Nicht meine Welt. Lieber noch mal Fritz, die Katze.

0:40 Uhr – Kalifornia (ARD)

Pitt und Lewis pflegen in diesem Road Movie noch vorsichtig ihr Type-Casting, sonst steht der Film schon merklich augenfällig in der Tradition des Früh-90s-Thrillers, nur eben on the road. Hab den aber zu lange nicht mehr gesehen, um zu wissen, ob er jetzt besonders gut oder besonders schlecht ist.

2:35 Uhr – Octalus (ARD)

Seemonster-CGI-Horror mit Famke Janssen. Eine der fünf besten Edel-Trash-Granaten der 90er Jahre.

Sonntag, 05.10.

7:20 Uhr – American Graffiti (RTL2) (Wdh: 2:45 Uhr)

George Lucas’ Nostalgierückschau auf schnelle Autos, hübsche Mädchen und viel Musik aus dem Radio. Der Film, der aus dem kleinen USC-Filmemacher überraschend einen der meistgefragten Hollwood-Regisseure machen sollte. Sehr bezaubernd.

20:15 Uhr – Die Bourne Verschwörung (RTL)

Kürzlich erst gesehen. Zweiter Teil der grandiosen Action-Trilogie. Im TV bitte meiden, da die Synchro nichts taugt und RTL Scope-Filme ja beständig aufzoomt, was mal so gar nicht geht.

20:15 Uhr – Der Babynator (Pro7)

Sieht aus wie "Mr. Babysitter" ohne Hulk Hogan, aber mit Vin Diesel. An und für sich das letzte, was ich mir ansehen würde, wäre der nicht von Adam Shankman – welcher auch den grandiosen "Hairspray" inszeniert hat.

0:30 Uhr – Dark Summer (Pro7)

Hatte ich in meiner Teen-Scream-Phase noch mitgenommen. Komplett uninteressante Abfolge nervigster Klischees, ein reines Videothekenprodukt ohne jeden Wert. Und Blut spritzt auch fast keines.

1:00 Uhr – Hellraiser (Tele5)

Unnachahmlich bizarrer, abgründiger, wahrhaftiger Alptraum von einem Film, der in Sachen Metalevel schon beinahe Cronenberg-Dimensionen erreicht. Die Geschichte um verdrängte Lust, sadomasochistische Zuneigung und körperliche wie seelische Abhängigkeit ist wunderbar starker Tobak – der schließlich gar treffend feststellt, dass unser gesamtes Werteempfinden auf der Ikonographie eines S/M-Idols basiert. (läuft stark geschnitten)

Montag, 06.10.

Nix.

Dienstag, 07.10.

0:20 Uhr – Die Träumer (ZDF)

Teeniegeficke unterm Altherrenobjektiv. That’s what I’d call pretentious.

3:00 Uhr – Plan 9 from Outer Space (Arte)

Der Citizen Kane des Camp-Films, hier noch einmal in der Wiederholung. Pflicht.

Mittwoch, 08.10.

22:30 Uhr – Ich noch immer, was du letzten Sommer getan hast (K1)

Die plakativere Fortsetzung, die altes Genrewerk in trendigen Neuzeitformen reaktiviert. Schwer unterhaltsam, schick inszeniert, am Ende vielleicht sogar gar nicht einmal ironiefrei. Hab den zwei Mal im Kino gesehen, schäme mich nicht dafür.

Donnerstag, 09.10.

22:05 Uhr – Rambo (VOX)

Perfides Coming Home-Drama um einen von allen gesellschaftlichen Teilen ausgeschlossenen Kriegsveteranen, der den schlimmsten Kampf erst daheim zu führen hat. Weniger zeitkritische Anklage als kriegsbejahende Abrechung mit Bürokratie und Antikriegsmoral, deren positivste Figur freilich ein sympathischer Ziehvater des Militärs ist.

22:25 Uhr – Der Dialog (3SAT)

Bester Paranoia-Thriller der 70er, aber auch eindringliche Charakterstudie und menschliches Drama. Coppolas beste Regiearbeit nach den Paten-Filmen.

Freitag, 10.10.

20:15 Uhr – Das Imperium schlägt zurück (Pro7)

Der Referenzapparat funktionierte schon im Vorgänger, hier aber entwickelt er ein Eigenleben. Phänomenaler zweiter Star Wars-Film, dar alle Stränge weiterspinnt und zur großen Oper aufbläst. Der grundsätzliche Einfluss auf das Wesen der Fortsetzung ist noch heute in fast jedem beliebigen Genre-Sequel auszumachen, Williams Musik ist der Maßstab, und die Parallelmontage haut mich selbst beim x-ten Sehen noch um. Dennoch nicht der viel gepriesene beste Film der Serie.

22:15 Uhr – Christine (Das Vierte)

Schön gefilmte, aber völlig dysfunktionale King-Verfilmung, bei der letztlich jeder selbst entscheiden muss, wie schaurig oder nicht schaurig er die Bedrohung durch einen 58er Plymouth Fury findet. Insgesamt funktioniert der Film als Komödie sicher nicht schlecht.

22:20 Uhr – Matrix (RTL2)

Langfassung einer gängigen Star Trek-Folge, deren Grundidee zu einer scheinbar originellen Auseinandersetzung mit künstlicher Intelligenz verklärt wird. Visuell großartig in Szene gesetzt, krankt der Film am Umstand, seine philosophischen Fragen mit religiösen Antworten in den Hintergrund drängen zu wollen. Wenn man an einem Abend schon die Wahl zwischen Original (Yoda) und Kopie (Morpheus) hat, dann doch lieber Pro7 einschalten.