August 09, 2008

TV: Fernsehtipps vom 09.08. - 15.08.2008

Samstag, 09.08.

22:10 Uhr – The Descent (Pro7)

Der Abstieg in Höhle und Unterbewusstsein für eine Gruppe Sport-Junkies, die im Innern nicht nur mit Monstern, sondern vor allem sich selbst konfrontiert werden: Eine komplexe, unfassbar gut inszenierte Adrenalinpackung von Film, ebenso originell wie spannend, so konzentriert wie durchdacht. Der beste Horrorfilm der letzten 20 Jahre. Läuft allerdings stark gekürzt, Wiederholung am nächsten Tag dann wohl ungescholten.

22:20 Uhr – Terminator 2 (RTL)

Camerons Meisterwerk: Stilbildender, virtuoser, unerreichter Actionmeilenstein.

22:25 Uhr – Die Rocky Horror Picture Show (K1)

Der Happening-Film aller Happening-Filme, im Fernsehen verliert das subversive und orgiastische Treiben allerdings jede Wirkung, zumal in der Synchronfassung völlig unbrauchbar.

Sonntag, 10.08.

20:15 Uhr – Die Geistervilla (Pro7)

Disney verfilmt seine eigene Parkattraktion, das Ergebnis entsprechend witzlos: Dabei sein ist alles.

20:15 Uhr – Happy Gilmore (RTL2)

Erträglicher als die neueren Sandler-Vehikel, weil weniger ambitioniert und demnach nicht so unerträglich rührselig, aber lustig und gut ist dennoch was anderes.

20:45 Uhr – Cleopatra (Arte)

Mammutschinken aus Hollywoods Prunkphase. Episch und ausladend inszeniert, aber zu lang und mitunter schwülstig. Rex Harrison, der ist dennoch ganz toll.

23:45 Uhr – Plötzlich im letzten Sommer (BR)

Und noch mal die Taylor unter Mankiewisz, diesmal in einer Tennessee Williams-Adaption: Der zwanghafte Verzicht auf die Homoverweise der Vorlage ähnelt der Katze auf dem heißen Blechdach enorm, hier mündet sie jedoch in einem grotesken Finale. Ein Film, der Maßstäbe hätte setzen können, aber auf der sicheren Seite blieb.

Montag, 11.08.

20:15 Uhr – Wenn Frauen hassen (Das Vierte)

Besser bekannt als "Johnny Guitar". Einer der besten Western überhaupt, Dank der hinreißenden Joan Crawford, des wunderschönen Peggy Lee-Titelsongs und großartiger Regie von Nicholas Ray. Leider läuft nur die kürzere deutsche Fassung.

Dienstag, 12.08.

20:15 Uhr – Startup (K1)

Gähnend langweiliger Cyber-Thriller, der nur wie eine laue Quasi-Variation von "Wargames" wirkt.

23:20 Uhr – Body of Evidence (BR)

Total peinlich und total lustig. Madonna in Wachs und Dafore auf sexy – Trashgranate von Uli Edel.

23:30 Uhr – Sadistico (SWR)

Der deutsche Titel ist wirklich zu geil. Ansonsten reichlich angestaubter Thriller, der wohl eine gewisse Vorbildfunktion für diverse Genrefilme einnahm, aber heute allein schon wegen Eastwoods Frisur nicht mehr angesehen werden kann.

Mittwoch, 13.08.

Nix.

Donnerstag, 14.08.

22:25 Uhr – City of God (3SAT)

Hat starke Momente und ist fesselnd erzählt, aber der ernsthafte Background wird insgesamt zu sehr für eine actionorientierte, brasilianische Tarantino-Version missbraucht, während Meirelles Auflagen erfüllen und die sozialen Milieus und politischen Hintergründe enorm abschwächen musste. Ein Film, den ich gern mögen würde, der aber doch eher misslungen ist.

Freitag, 15.08.

9:55 Uhr – Ein Hauch von Zen (Arte)

Noch einmal die Gelegenheit, diesen berauschenden, fantasievollen, magischen Film zu sehen, der einen in eine fremde Welt entführt und nicht mehr entkommen lässt.

20:15 Uhr – Austin Powers in Goldständer (RTL2)

Dritter Teil mit zahlreichen Cameos, aber dennoch weiterhin nur eine Agentenparodie nach Formel, mäßig witzig und etwas anstrengend. Habe die Filme allerdings gesehen, bevor ich zum Bond-Liebhaber wurde, vielleicht liegt es auch daran.

22:10 Uhr – Schrei, wenn du kannst (RTL2)

Konserven-Slasher, der artig die Regeln befolgt und gerade wegen seines Verzichts auf Reflexion das bietet, was man von ihm erwarten darf: Überraschungsfreies, solides Teeniegemetzel. Jamie Blanks hat mit "Urban Legend" zuvor allerdings einen weitaus originelleren Genrebeitrag abgeliefert.

22:25 Uhr – Freeze (Das Vierte)

Das US-Remake der dänischen Nachtwache. Uneigenständig, spannungsfrei, nicht halb so schaurig wie das Original. Nick Nolte spielt so unmotiviert, dass er nach jedem Satz einzuschlafen droht, während Ewan McGregor seinen Pipimatz ausrechnet hier mal nicht zeigt, obwohl es der Vorgänger doch vorgemacht hat. Nee, ohne mich.