Februar 23, 2008

TV: Fernsehtipps vom 23.02. - 29.02.2008

Samstag, 23.02.

17:45 Uhr – Der Glückspilz (Das Vierte)

Gewohnt großartig inszenierte Wilder-Komödie, die es am Ende aber jedem recht machen will und die Geschichte ein wenig unbefriedigend auflöst. Walter Matthau ist dennoch brillant.

20:15 Uhr – Gangs of New York (Pro7)

Scorseses verhunztes Amerikaepos über die Geschichte der Gewalt: Sieht schön aus, ist aber fehlbesetzt, musikalisch ziemlich daneben und strapaziert das Nervenkostüm mit Day-Lewis’ Over-Acting (der sich hier aber nur warm spielt, wir man derzeit in den Kinos bestaunen darf). Gekürzt.

20:15 Uhr – Akte X: Der Film (VOX)

Aufwendig und seinerzeit ein wirkliches Erlebnis. Das Akte X-Phänomen ist jedoch ungemein dated und völlig in den 90ern stecken geblieben.

22:05 Uhr – Jeepers Creepers (RTL2)

Frei von Originalität und überaus konventionell gestrickter Teenhorror, der kein Klischee auslässt, von Victor Salva (pfui) aber routiniert in Szene gesetzt ist.

22:55 Uhr – Frenzy (ARD)

Schräger, schwarzhumoriger Spät-Hitchcock: Kein Meister- werk, aber virtuos in jeder Hinsicht.

23:15 Uhr – American History X (Pro7)

Nicht unumstrittener Versuch, die Ursachen und Auswirkungen des Neo-Faschismus anhand von amerikanischen Suburbs zu untersuchen. Irgendwie setzt der Film räumlich und zeitlich an der falschen Stelle an, hat aber doch eine nachhaltige erzählerische Kraft.

23:15 Uhr - …und dennoch leben sie (NDR)

Auf dem De Sica-Gebiet habe ich absoluten Nachholbedarf.

0:00 Uhr – Hitcher, der Highwaykiller (K1)

Spannender Psychotrip, umwerfend geschrieben. Rutger Hauers One-Man-Show inkl. Homo-Subtext. Gekürzt.

0:05 Uhr – Boulevard der Dämmerung (BR)

Meisterwerk. Der beste Film über Hollywood. Zum Niederknien.

Sonntag, 24.02.

18:05 Uhr – Die Kaktusblüte (Das Vierte)

Unglaublich komisch. Und Goldie Hawn ist ein Engel.

20:15 Uhr – Krieg der Welten (Pro7)

Mit erstaunlicher Präzision widmet sich Spielberg in seinem ‚Anti-E.T’ einem düsteren, vor allem aber ungemein bedrohlich in Szene gesetzten Invasionsszenario, das von seinen beklemmenden Bildern, den überraschend dezenten 9/11-Anklängen und einem souveränen Tom Cruise lebt. Ein etwas gedehnter Mittelteil und der zwar zweideutige, aber tendenziös eher verkitschte Schluss verwehren Spielbergs bestem Film seit Jahren jedoch den Eintrag in die Filmgeschichtsbücher – obwohl kaum ein Film zuletzt so eindrucksvoll demonstrierte, wie man mit Effekten in Kombination mit Live-Action umzugehen hat. Verkannt.

0:30 Uhr – Oscarverleihung (Pro7)

Mehr dazu natürlich in Kürze.

Montag, 25.02.

20:15 Uhr – Jersey Girl (SAT.1)

Ich hoffe ja immer noch, dass Dilettant Kevin Smith eines Tages Berufsverbot bekommt.

22:15 Uhr – Das Imperium der Wölfe (ZDF)

Kenne ich nicht, aber der erste Teil war zum Kotzen.

Dienstag, 26.02.

22:10 Uhr – Copykill (WDR)

Der deutsche Titel hat mich immer verwirrt. Ansonsten guter Film, seit ich aber weiß, wer Harry Connick Jr. ist und was der so treibt, finde ich den nur noch halb so gruselig.

0:20 Uhr – Die wunderbare Macht (ARD)

Super, die ARD veranstaltet offenbar eine Sirk-Retro. Wunderbar. Gucken!

Mittwoch, 26.02.

23:40 Uhr – Velvet Goldmine (BR)

Geht zwar nicht ganz auf, aber Haynes’ Ambition bleibt unverkennbar. Finde ich gelungener als "I’m not there.".

0:35 Uhr – Haben und Nichthaben (HR)

So niveauvoll können Rip-Offs sein (in diesem Fall von "Casablanca"). Einer der wunderbarsten Hawks-Filme, absolut phänomenal gespielt.

Freitag, 29.02.

20:15 Uhr – The Green Mile (RTL2)

Gutmenschendrama mit besonders viel Kitsch und Pathos. Darabonts Tränendrücker – im Vergleich zu seinem letzten Film Gold wert.

22:05 Uhr – Fargo (Tele5)

Intelligente und dennoch verspielte Provinzsatire, schrullig bis Anschlag und toll geschrieben. Krankt für mich aber an den typischen Coen-Problemen (siehe Review zu "No Country for Old Men").

23:55 Uhr – Darkman (RTL2)

Raimis irre Comic-Achterbahnfahrt, optisch toll umgesetzt und musikalisch wunderbar untermalt von Danny Elfman. Gekürzt.

0:35 Uhr – Menu Total (Arte)

Schlingensief hat mir schon so manche Filmnacht gerettet. Der soll ja besonders schlimm sein, zumindest steht in meiner Programmzeitschrift, Wim Wenders habe bei der Uraufführung tobend den Saal verlassen. Ja, kann es denn ein besseres Gütesiegel geben?